ATTACKED!! (Osou!!)

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Japan 1978
Regie: Yasuharu Hasebe
Drehbuch: Shuichi Nagahara
Produzent: Shigeru Kuribayashi
Kamera: Shohei Ando
Musik: N.N. (Klassisch)
Darsteller: Asami Ogawa, Yoko Azusa, Kai Abe, Shu Ichiki
72 min

Hasebes Vergewaltigungs-Quintett Teil 4: Aktiv passiv

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1978 hatte Nikkatsu moralische Bedenken wegen übertriebener Gewaltdarstellungen wieder in die Tonne gekloppt und Hasebe durfte wieder ran. In ATTACKED!! wird die Schlussidee aus RAPE! noch ein bisschen weiter gesponnen.
Die Polizistin Kumiko (Asami Ogawa) wird brutal von einem Unbekannten vergewaltigt. Alle ihre Nachforschungen nach dem Täter führen jedoch ins Leere. Kurze Zeit später wird sie vom selben Unbekannten ein zweites Mal auf der Frauentoilette ihres Polizeireviers vergewaltigt, woraufhin ihr ihr Liebhaber und Kollege Tamura (Shu Ichiki) mitteilt, dass er sie erst wieder sehen möchte, wenn er (!) den Vergewaltiger gefasst hat. Er vergnügt sich bis dahin mit ihrer Kollegin Eiko (Yoko Azusa). Als Kumiko ein drittes Mal von dem Unbekannten überfallen wird, sucht sie in zivil menschenleere Orte auf, jedoch nicht, um ihn zu fassen, sondern um wieder vergewaltigt zu werden. Es dauert nicht lange, bis dies geschieht, allerdings von einem anderen Serienvergewaltiger, dem Tamura schon lange auf der Spur ist. Während der Vergewaltigung schlägt sie ihn mit einer Eisenstange bewusstlos, ist fortan die Heldin des Reviers und auch wieder Mittelpunkt des Interesses von Tamura. Nach einem Schäferstündchen mit ihm und Eiko lässt sie ihre Wohnungstür unabgeschlossen, um in ihrem Bett auf „ihren“ Vergewaltiger zu warten, der auch bald darauf über sie herfällt. Zu ihrem Off-Kommentar „Wer ist das? Ach, ist mir eigentlich egal“ genießt sie die Vergewaltigung.

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Yasuharu Hasebes Vergewaltigungs-Filmreihe zeigt auf, dass es schon Jahrzehnte vor einer zweifelhaften Serie wie SAW sehr beliebte ähnliche Strömungen gab, nur eben nicht nur in der westlichen Welt, sondern auch und erst recht in Japan. Da alle Filme seines Quintetts für erwachsene, also offiziell mündige Menschen gemacht wurden, liegt es beim Rezipienten, diese zu beurteilen. Ein Zitat von Hasebe selbst bringt die Problematik auf den Punkt. Auf die Frage, ob Regisseure die Verantwortung für eventuelle kriminelle Handlungen des Konsumenten nach Betrachten ihrer Filme übernehmen sollen, antwortete er: „Wie soll ich diese Frage beantworten? Wenn ich JA sagen würde, könnte ich nie wieder einen Film machen. Ich glaube, dass mit der heutigen Jugend etwas nicht stimmt, und zwar schon bevor sie ins Kino geht, das Videospiel spielt oder den Fernseher anmacht, lange bevor die Reize einen Affekt auslösen. Als wir jung waren, bewunderten wir Humphrey Bogart für sein Dandytum, aber nicht für seine Morde. Wir haben die Regeln akzeptiert. Wir wussten, dass wir, wenn wir jemand umbringen würden, nicht zu Bogart werden würden. Warum? Weil wir wussten, dass es nur ein verdammter Film, er nur ein Schauspieler und dass keines seiner Opfer wirklich tot war.“
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Arthouse-Exploitation-Gewichtung 40:60

Schulnote: 2

Dieser Film beschert Menschen einen unterhaltsamen Abend, die
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