PARIS DOES NOT EXIST (Paris n’existe pas)

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Frankreich 1969
Regie, Drehbuch: Robert Benayoun
Produzent: Jean-Roch Rognoni
Kamera: Pierre Goupil
Musik: Serge Gainsbourg, Jean-Claude Vannier
Darsteller: Richard Leduc, Daniele Gaubert, Serge Gainsbourg
93 min

Unerträgliches 68er-Geschwafel

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Wenn Filmkritiker Filme machen, neigen sie dazu, den Kopf über das Herz zu stellen. Das mag an ihrer analytischen Prägung liegen oder an ihrem Anspruch, selbst kritisierte Fehler nicht zu wiederholen. Der Filmtheoretiker Robert Benayoun hat nur zwei Filme gemacht und schon sein erster ist zum Kotzen. PARIS N’EXISTE PAS ist ein würdiger Vorläufer von TREE OF LIFE, nicht inhaltlich oder stilistisch. Es ist einer dieser Filme, die man nur ertragen kann, wenn verbal nichts verstanden wird. TREE OF LIFE sollte deshalb am Besten in Suaheli ohne Untertitel konsumiert werden, damit einem das Gebrabbel der Darsteller nicht den Film versaut. Bei PARIS N’EXISTE PAS kam mir meine Entscheidung, in der Schule Latein statt Französisch zu wählen ausnahmsweise mal zu Gute. Ich musste nur die Untertitel ausschalten. Sobald dann die Dialoge wie Verkehrslärm wahrgenommen werden, tut sich bei TREE OF LIFE zumindest ein visuelles Erlebnis auf.

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In Benayouns Debüt ist dies kein Erlebnis, sondern eher Bildspritzer, die durch die natürlichen Gegebenheiten bedingt sind, also dem Zeitgeist, respektive der Mode und der Innenarchitektur, die mit inszenatorischen Nouvelle-Vague-Verkrampfungen einhergeht. Es springt ein bisschen von dem Lebensgefühl über, was damals vorherrschte. Endlose Diskussionen in elitären Zirkeln vs. poppige Kleider und Inneneinrichtungen, also diese unglaublich wundervolle Mischung aus Hässlichkeit und Schönheit, aus Intellekt, Sleaze und Kunst; aber vor allem dieser Geruch, der in der Luft lag, in die Bilder sickerte und nach der Rettung der Welt schrie.
Ich werde nicht auf die Geschichte von PARIS N’EXISTE PAS eingehen, da ich es ganz einfach nicht kann, weil ich nach 30 Minuten die Untertitel ausgeblendet habe, um den Film ansatzweise genießen zu können. Was ich aber deshalb sicher weiß, ist, dass fast die ganze Geschichte über Dialoge erzählt wird, mit einigen surrealen optischen Farbtupfern.
Aber das sollte doch nicht Ziel und Zweck eines Filmkonsums sein. Die halbe Miete ist kein ganzer Film. Von daher ist PARIS N’EXISTE PAS einfach gescheitert. Wer also wie Herr Benayoun am Liebsten im Kabuff sitzt und über Weltverbesserung sinnieren will, anstatt mal auf die Straße zu gehen, um ein bisschen Leben zu erleben, ist mit diesem Kunstkack bestens bedient.
reda

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Arthouse-Exploitation-Gewichtung 90:10

Schulnote: 5

Dieser Film beschert Menschen einen unterhaltsamen Abend, die
TREE OF LIFE (Terrence Mallick)
N. A PRIS LES DES (Alain Robbe-Grillet)
AUSGEPEITSCHT ( Pierre-Alain Jolivet)
mochten

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